Knapp zwei Monate und 3.600 km mit dem Auto mit drei Kindern durch drei Länder in Mittelamerika.
Wieder nicht per Rad, sondern aufgrund von drei Kindern (fast 6 Jahre, gerade 4 Jahre und 5 Monate) mit einem (Allrad-)Mietwagen unterwegs. Zu Fünft sind wir von Mitte Januar bis Anfang März mit dem Auto durch drei Länder in Mittelamerika gereist.
15.01. - 04.03.2024 / 50 Tage
3.598 km
15.01. - 30.01.2024: Costa Rica Pazifik Westen
30.01. - 05.02.2024: Nicaragua
05. - 15.02.2024: Costa Rica Karibik
15.02. - 21.02.2024: Panama
21.02. - 04.03.2024: Costa Rica Inland & Pazifik
Bericht hinter den Fotos. Hier direkt zum Bericht!
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Köln - Frankfurt - New York - San José
Jacó
Monteverde
Sámara
Tamarindo & Playa Conchal
Golfo de Santa Elena & Bahia de Salinas
San Juan del Sur
Granada & Vulkane Mombacho und Masaya
Vulkan Tenorio & Rio Celeste
Tortuguero
Cahuita & Puerto Viejo
Bocas del Toro
Von Karibik zu Pazifik
Halbinsel Osa
Uvita
Dominical
Manuel Antonio National Park
San José - Washington - Frankfurt - Köln
Köln - Frankfurt - New York - San José
Mit dem Zug geht es nach Köln und weiter nach Frankfurt. Flug nach New York leider verspätet, deshalb und weil es in New York tatsächlich keine Transit-Zone gibt, verpassen wir den Anschlussflug.
Nach einer ungeplanten Nacht in New York bekommen wir dann zum Glück am nächsten Tag Plätze im nächsten Flieger. Und spät abends sind wir dann endlich in San José in Costa Rica!
Jacó
Nach einer Nacht in Flughafen-Nähe hole ich das Auto ab, das Gepäck ab in den Kofferraum, zwei Kindersitze und eine Babyschale auf die Rückbank und endlich geht es los! Wir fahren runter zur Pazifikküste nach Jacó, einem Surfer- und wohl auch Partyort, und checken für drei Nächte in einem einfachen Resort direkt am Strand ein. Strand, Pool, erst mal ankommen! Wir fahren auch zum endlosen einsamen Playa Hermosa und versuchen, uns an die 34 Grad im Schatten zu gewöhnen;) Nach zwei schönen Tagen mit Schwimmen, am Strand liegen, am Strand joggen, im Pool planschen und ein bisschen rumlaufen machen wir uns auf den Weg zurück in die Berge. Auf dem Weg halten wir am Rio Tárcoles, einem der Flüsse mit den angeblich weltweit meisten Krokodilen. Dann gehts weiter hoch in die Monteverde Nebel-Regenwälder.
Monteverde
Der Pazifik hat beim Schwimmen Badewannentemperatur. Tagsüber sind es oft auch mehr als 34 Grad, nachts wenn, dann nur wenig unter 30 Grad, so dass wir uns auf den Weg zu einer Abkühlung machen: es geht in die Berge!
Wie so oft in Costa Rica, geht es abseits der größten Straßen über Schlaglochpisten, oft mit tiefen Kratern im Teer oder im Schotter, in zahllosen engen Kurven hoch nach Monteverde auf ca. 1.400 m Höhe. Wir haben eine kleine Hütte im Nebel-Regenwald etwas außerhalb und oberhalb des Ortes. Drei Nächte bleiben wir und erkunden am ersten Tag das Monteverde Nebelwaldreservat. Durch die Wolken wandern wir fast den ganzen Tag und alle halten super mit! Es gibt tolle Regenwald- und Dschungelpflanzen, riesige Bäume und ständiges Gefiesel zu sehen und zu erleben. Nur leider haben wir fast kein Glück mit Tieren. Wir sehen weit weg einen Quetzal, leider nicht viel mehr. Vor allem leider keinen Tukan. Später besuchen wir noch eine Insekten- und Schmetterlingsstation.
Am nächsten Tag wandern wir durch das Curi Cancha Reservat und hoffen auf mehr Tiere. Tatsächlich hören wir mehrmals einen Tukan, können ihn aber nie sehen. Auch ein Faultier sehen wir leider nicht. Aber dafür sehen wir Kolibris, Nasenbären, Affen und Agutis! Nachts gehen die Temperaturen bis auf 15 Grad runter. Das ist uns einfach zu kalt. Es ist die ganze Zeit windig hier auf den Bergspitzen zwischen Pazifik und Karibik und dauernd sprüht es aus den vorüberziehenden Nebelwolken. Also machen wir uns wieder auf den Weg zurück zur Küste ins Warme!
Sámara
Nach etwas Hin und Her findet sich ein Weg, in unsere Unterkunft ein paar Kilometer vor der Küste, oberhalb von Playa Carrillo einzuchecken. Da wir die einzigen Gäste sind, haben wir nicht nur einen privaten Pool ganz für uns allein, sondern gleich drei ;)
Gleich machen wir uns auf den Weg runter ans Meer, legen uns unter Palmen an den sehr schönen Playa Carrillo und machen außer Strandtag, essen gehen, einkaufen und in den Pool springen, nicht viel anderes.
Am nächsten Tag geht es erst an den völlig einsamen Playa Camaronal, der Teil des nationalen Schutzgebietes Vida Silvestre Camaronal ist und an dem mehrere Arten von Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Wir laufen noch ein wenig in der Mittagshitze durch das Reservat, sehen Kapokbäume mit riesigen Stacheln am Stamm, ein kleines Tier ähnlich einem Eichhörnchen, sonst aber außer Termiten und ihren Bauten nicht viele andere Tiere, auch keine Affen, Haie und Krokodile, die es hier auch geben soll.
Danach fahren wir zum Playa Sámara nach Sámara, liegen die ganze Zeit am Strand und bleiben bis nach Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg Richtung Norden, auf einer in der Regenzeit selbst mit Allrad oft nicht passierbaren, jetzt staubigen und ausgefahrenen Erdpiste.
Tamarindo & Playa Conchal
Hinter Sámara führt die Piste in der Nähe der Küste nach Norden. In der Regenzeit oft selbst mit Allrad nicht passierbar, da man im tiefen Matsch stecken bleibt oder die Flussdurchquerungen zu tief sind, kriechen wir jetzt häufig im Schneckentempo über eine Staubpiste mit fast durchgehenden tiefen Kratern und mit einigen Flussdurchquerungen, die ohne unser SUV nicht mehr möglich wären! Nicht weit hinter Sámara aber machen wir erstmal Strandpause am einsamen und sehr schönen Playa Barrigona, springen ins Meer und liegen in Felsenpools.
Dann geht's immer weiter nach Norden nach Tamarindo. Und das ist der erste Ort in Costa Rica, der uns wirklich gar nicht gefällt. Völlig überlaufen, nur ein kleiner enger Strand, alle Restaurants mit Preisen nur in US-Dollar und völlig überteuert. Da wir zum Glück eh nicht im Ort wohnen, packen wir unsere Strandsachen bald wieder ein und fahren zum Playa Grande, den man von Tamarindo aus sehen kann, der aber trotzdem eine andere Welt ist: nicht viele Menschen, endloser breiter Sandstrand, Schattenplätze unter Palmen und bis auf wenige Häuser noch ursprünglich.
Nach einer Nacht in in einem riesigen Holzhaus wechseln wir nochmal die Unterkunft und fahren etwas weiter nach Norden.
Von hier aus fahren wir zum berühmten Playa Conchal, der schön ist, allerdings entgegen der Ankündigungen nicht komplett, sondern nur an einem Ende aus Muscheln besteht. Das Wasser ist türkis und glasklar, aber an der Stelle ist er völlig überlaufen mit Leuten. Wir fahren noch zum Playa Flamingo, bevor es am nächsten Tag weiter nach Norden geht.
Golfo de Santa Elena & Bahia de Salinas
Wieder vorbei am Playa Flamingo fahren wir weiter auf staubiger Schlaglochpiste nach Norden. Direkt müssen wieder zwei mehr oder weniger flache Flussläufe durchquert werden. Alles klappt und schnell sind wir am Playa del Coco. Da es uns hier nicht so gut gefällt, fahren wir weiter nördlich zum Playa Hermosa, an dem wir bis nachmittags bleiben. Viele Leguane laufen herum, auch fast über unser Handtuch.
Dann machen wir uns auf den Weg ein Stück ins Inland und biegen nach Norden ab auf die Panamericana.
Wir biegen ab zu unserer Unterkunft auf der Halbinsel zwischen dem Golfo de Santa Elena und der Bahia de Salinas, in der wir zwei Nächte bleiben. Wir erkunden vor allem Playa Rajadita und fahren ins Schutzgebiet Vida Silvestre Junquillal an den Playa Junquillal, an dem es von Affen und Leguanen nur so wimmelt. Es ist unser erster etwas bewölkter Tag, an dem wir am Strand joggen, schwimmen, Leguane beobachten und eine tote Riesen-Meeresschildkröte entdecken.
Auf dem Rückweg halten wir noch an der Bahia de Salinas, an der wir, wenn ohne Kinder, sicher kiten gegangen wären, denn hier ist Costa Ricas bestes Kite-Revier. Dementsprechend bläst auch konstant der Wind, der alles andere als Kiten hier auch keinen Spaß machen lässt. Wir bleiben daher nur zum sehr schönen Sonnenuntergang.
Nach tagelangem Hin und Her per Email und WhatsApp mit der Autovermietung hatten wir eigentlich erst am Vorabend endlich alle Termine und Bedingungen für einen Grenzübertritt nach Nicaragua so geklärt, wie sie ursprünglich im Vertrag eigentlich geregelt sind. Am nächsten Morgen machen wir uns daher frühmorgens voller Vorfreude auf den Weg nach Norden, biegen wieder auf die Panamericana ab und geben eine Stunde später nach 922 km auf dem Tacho unser Auto bei der Autovermietung vor der Grenze ab, da man das nicht mit über die Grenze nehmen kann. Das bedeutete schon am Vorabend präzises Packen, denn wir müssen jetzt mit allem Gepäck zu Fuß über die Grenze und würden erst hinter der Grenze in Nicaragua wieder ein neues Auto abholen. Wir holen uns also die Ausreisestempel und ziehen schwer bepackt los, der nicaraguanischen Immigracion entgegen.
San Juan del Sur
Wir schleppen unsere schweren Taschen über die Grenze und warten ewig bei der Immigracion von Nicaragua. Leider haben wir nicht an unser Babyphone gedacht, dessen Kamera als Überwachungskamera gilt und die uns leider trotz all meinen Überzeugungsversuchen abgenommen wird. Aber eben selbst schuld. Bei der Wiederausreise würden wir sie wiederbekommen, aber nur Montag bis Freitag. Ausreise ist aber am Wochenende geplant. Also ändern wir wieder den Automietvertrag und bleiben eben länger...
Wir laufen schwer bepackt weiter zur Autovermietung 200 Meter hinter der Grenze und holen unser Auto ab, wieder ein Toyota Corolla Cross, und fahren auf der Panamericana Richtung Norden am Lago Cocabolca, auch Nicaraguasee, entlang. In der Mitte des größten Binnensees Mittelamerikas thronen zwei Vulkane, die die Insel Ometepe bilden.
Wir biegen ab Richtung Pazifik und fahren runter nach San Juan del Sur und beziehen ein Zimmer in einem schönen Holzhaus mit Pool und vielen Hängematten und Sitzecken. Wir laufen am Strand entlang, trinken und essen zum Sonnenuntergang direkt am Meer. Wir fahren hoch zur Jesus-Statue auf der Steilküste über der Bucht und erkunden über Staubpisten einige Strände weiter nördlich die Küste hoch. Hier sind nicht allzu viele Leute, aber der Wind ist auch hier noch relativ stark, so dass wir keinen Sonnenschirm für Lennon aufstellen können und daher immer irgendwo Schattenplätze finden müssen.
Nach zwei Nächten machen wir uns wieder auf den Weg zurück Richtung Nicaraguasee und biegen nach Norden auf die Panamericana ab.
Granada & Vulkane Mombacho und Masaya
Wir fahren am Nicaraguasee entlang auf der Panamericana weiter nach Norden und biegen nach Granada am nördlichen Ende des Sees ab. Dort wohnen wir vier Nächte in einem tollen Hotel direkt am See. Von hier aus erkunden wir das Zentrum der schönen Kolonialstadt Granada und laufen den ganzen nächsten Tag durch die schönen bunten Gassen und spannen etwas aus.
Am nächsten Tag fahren wir zum Vulkan Mombacho, einem aktiven Vulkan, der allerdings seit 1570 nicht mehr ausgebrochen ist. Wir werden mit einem Pickup den extrem steilen, einspurigen Weg hoch bis auf den Vulkan gefahren. Dort wandern wir um zwei mit Nebelwald dicht bewachsene Krater herum und zu Fumarolen, aus denen Schwefeldampf aufsteigt. Von hier oben hat man einen tollen Ausblick auf den Nicaraguasee, die vielen durch einen Vulkanausbruch entstandenen Inseln und auf Granada in der Ferne. Mit einem Lkw für Offroad-Touren werden wir im Schneckentempo wieder runtergefahren. Wir fahren noch zur Laguna de Apoyo, einem riesigen Kratersee mit kristallklarem Wasser, bevor es zurück nach Granada geht.
Am nächsten Tag fahren wir nochmal zur Laguna de Apoyo zu einem tollen Aussichtspunkt über den Kratersee, laufen dort etwas herum und fahren dann weiter nach Masaya. Dort wandern wir durchs Zentrum und über den Mercado Artesanal. Danach geht's weiter zum absoluten Highlight: dem Vulkan Masaya! Schon vor Tagen konnten wir von weitem seinen ständig aufsteigenden Rauch sehen. Nach der Fahrt hinauf auf einen Parkplatz direkt am Kraterrand blicken wir schwer beeindruckt in einen tiefen rauchenden, nach Schwefel stinkenden und brodelnden Krater! Wir wandern lange umher und zum Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg zu Fuß über die Kämme eines benachbarten Kraters zu einem grandiosen Aussichtspunkt. Zur Dämmerung geht's zurück zum Kraterrand des Masaya, denn nur in der späten Dämmerung und im Dunkeln kann man die Lava brodeln sehen und, je nach Windrichtung sogar hören. Alle starren lange und immer wieder in die in den letzten Jahren immer weiter angestiegene brodelnde und zischende Lava. So wird denn auch mit einem Ausbruch in den nächsten 150 Jahren gerechnet. Rechtzeitig vorher, es ist schon lange dunkel, machen wir uns auf den Weg zurück nach Granada.
Am nächsten Tag schlafen wir lange aus, entspannen und spielen im Hotel. Am Nachmittag machen wir eine Bootstour durch einen Teil der 365 kleinen Inseln im Nicaraguasee bei Granada. Wir sehen viele Wasservögel und Affen. Viele Inseln sind privat und mit teuren Villen bebaut. Johann und Linna springen danach auch selbst nochmal zur Abkühlung in den See.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg auf der Panamericana zurück zur Grenze nach Costa Rica, die wir nach zwei Stunden und insgesamt 464 km durch Nicaragua und damit 1.386 km auf dieser Reise bislang insgesamt, erreichen. Wir geben unseren nicaraguanischen Toyota Corolla Cross ab und marschieren wieder schwer bepackt zur Immigracion von Nicaragua zur Ausreise. Trotz all meiner Versuche bis hin zur Chefin des Zolls am Grenzübergang bekommen wir unsere Kamera vom Babyphone nun auf einmal doch nicht zurück. Konfisziert sei konfisziert, nix zu machen, und natürlich einfach Unsinn und nervig, aber eben selber schuld... Nach sinnloser Zeitvergeudung und Warten in der Hitze bekommen wir unsere Ausreisestempel und laufen über die Grenze zur Autovermietung in Costa Rica.
Vulkan Tenorio & Rio Celeste
Wir schleppen unsere Sachen zur Autovermietung hinter der Grenze und bekommen dieses Mal einen Suzuki Vitara und da mit Allrad, damit ein kostenloses Upgrade.
Nachdem wir alles Gepäck durch die Immigracion von Costa Rica geschleppt haben und unsere Einreisestempel in den Pässen sind, geht es endlich weiter. Wir fahren noch ein kleines Stück auf der Panamericana, bevor wir nach Osten abbiegen, Richtung Karibik!
Zwischen den Vulkanen Miravalles und Tenorio wohnen wir in einer schönen Unterkunft mit Terrasse und schönem Garten. Von hier aus geht es am nächsten Tag zum Rio Celeste am Vulkan Tenorio. Das Wasser wird ab dem Zusammenfluss von zwei glasklaren Flüssen auf einmal ganz künstlich wirkend hellblau. Tatsächlich keine chemische Reaktion, sondern eine optische Täuschung, die durch Reflektion des Sonnenlichts auf Aluminiumsilikat beruht. Wir wandern lange durch den Nationalpark und gehen anschließend an anderer Stelle auch selbst in das neonblaue Wasser. Wir sehen unter anderem Nasenbären, Affen, Insekten, eine Schlange, eine Schildkröte und einen Ameisenbär.
Anschließend wandern wir noch bis zur Dämmerung durch den Heliconia Hängebrückenpfad, auf dem es am Boden durch den Regenwald und über hohe und lange Hängebrücken durch die Baumwipfel geht.
Bevor wir am nächsten Tag weiterfahren, sehen wir direkt an unserer Unterkunft endlich unseren ersten Tukan! Tatsächlich sogar gleich vier davon. Diego, unser Gastgeber, hat sie entdeckt.
Über eine kurvige, erst üble, dann besser werdende Schotter-Schlaglochpiste, die dann später sogar wieder asphaltiert ist, fahren wir zur Laguna de Arenal und an ihrem Nordufer entlang. Leider hat man nur selten einen Blick auf den Vulkan Arenal, der in perfekter Kegelform am Ende des riesigen Sees wartet. Da wir erstmal genug Vulkane gesehen haben, fahren wir weiter bis zu unserer Unterkunft in Guápiles. Die Kids springen noch in den Pool, wir fahren zum Essen in den Ort, bevor es dann am nächsten Tag nicht mehr weit bis zum Bootsanleger für die Fahrt in den Tortuguero Nationalpark ist.
Tortuguero
Von Guápiles fahren wir eine Stunde bis La Pavona, einer abgelegenen Anlegestelle an einem kleinen braunen Fluss. Hier parken wir unser Auto, da nach Tortuguero keine Straße führt. Nur mit kleinem Propellerflugzeug oder mit einem schmalen Boot kommt man hin. Im Regen warten wir auf die Abfahrt zur je nach Wasserstand anderthalb bis dreistündigen Bootsfahrt. Es hört glücklicherweise auf zu regnen, so dass wir offen fahren können. Schon gleich zu Beginn sehen wir ein großes Krokodil am Ufer. Immer wieder bleibt das Boot im Schlamm stecken, trotzdem sind wir dann doch schnell im Ort Tortuguero und werden an einem Anleger am Fluss abgesetzt. Wir laufen nur wenige Meter rüber zum Meer bis zu unserer etwas abgelegenen Unterkunft, die mit Meerblick direkt am Karibikstrand liegt und tolle Hängematten und Schaukeln unter Palmen hat! Leider regnet es immer wieder und ist bewölkt. Daher laufen wir etwas durch den Ort und fahren am nächsten Tag mit einem Boot zum Cerro Tortuguero, einem erloschenen Vulkan und der höchsten Erhebung an der Karibikküste Costa Ricas. Beim Hochlaufen sehen wir Affen, viele große Bananenspinnen, Fledermäuse und von oben haben wir einen tollen Ausblick. Nach dem Rückweg dauert es eine Weile, bis wir ein Boot für den Rückweg heranwinken können und steigen auf dem Wasser nochmal in ein anderes um. Abends sehen wir im Ort ein Stachelschwein. Am nächsten Tag ist es wieder sonnig und wir laufen zum Ort. Von dort paddelt uns Bony, der seit 39 Jahren hier lebt, durch größere und ganz kleine Kanäle im Nationalpark und wir sehen viele Tiere: u.a. Wasservögel, Leguane, Affen und Kaimane. Nach zweieinhalb tollen Stunden legen wir wieder an, sehen auf dem Rückweg Affen und große grüne Ara-Papagaien, relaxen etwas am Haus unter den Palmen und am Strand. Nachmittags laufen wir nochmal zum Eingang des Nationalparks und wandern auf einem Pfad durch den Regenwald direkt am Meer entlang, dessen einsame und unberührte Karibikstrände hier hunderte von Kilometern in beide Richtungen reichen. Erst in der Dämmerung sind wir zurück und gehen am Fluss noch etwas essen. Auf dem Rückweg sehen wir ganz nah an unserer Unterkunft unser erstes Faultier! Am nächsten Tag geht es per Boot zurück nach La Pavona zum Auto, dieses Mal sogar bei Sonnenschein. Per Auto geht es dann zurück nach Guápiles und direkt weiter nach Süden bis zu unserer Unterkunft kurz vor Puerto Limon.
Cahuita & Puerto Viejo
Wir fahren ein ganzes Stück weiter nach Süden, weil an der Karibikküste ganz lang einfach mehr oder weniger nichts ist außer unberührte Wildnis und Natur. Eigentlich so gut wie nichts, wo man übernachten könnte.
Kurz vor Puerto Limón beziehen wir ein einfaches Zimmer, gehen an den Playa Bonita und springen später noch in den kleinen Pool. Am nächsten Tag fahren wir nach Puerto Limón, laufen kurz durch die Stadt und sehen im Park mitten in der Stadt ein Faultier hoch oben im Baum. Da aber drei riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, wird man an jeder Ecke angesprochen und es wird einem versucht, irgendwas zu verkaufen. Es gibt auch außer dem Faultier an sich nichts zu sehen und so fahren wir schnell weiter.
In Cahuita beziehen wir ein kleines Haus in einem mega-schönen Palmengarten mit tollem Pool, Babybecken und Whirlpool. Da wir früh ankommen, machen wir erst mal Pool-Tag. Später springen wir noch ins Meer, am Strand sind Reifenschaukeln und die Kids sammeln mal wieder stundenlang irgendwas am Strand zusammen und bauen was daraus. Laut Wetterbericht soll es der vorerst letzte sonnige Tag in der nächsten Zeit sein.
Am nächsten Tag geht's wie vorhergesagt bei Nieselregen und bewölktem Himmel in den Cahuita National Park und wir machen uns auf einen über 8 km langen Pfad durch den Regenwald ganz nah an der Küste entlang, teilweise über wilde Strandabschnitte. Wäre das Wetter nicht so bescheiden, dann wäre das Meer, das hier unter Palmen über weißen Sand und Korallen plätschert, noch viel türkiser als es selbst bei diesem bedeckten Himmel ist. Zum Glück hört wenigstens der Regen auf und hin und wieder brechen auch mal ein paar Sonnenstrahlen durch. Wir sehen unzählige Affen, viele Waschbären, Schlangen und sogar ein Faultier ganz nah! Nach über 8 km ein Mal rund um die Halbinsel, die die Kids trotz Steigens über Palmen und Klettern um Wurzeln herum toll geschafft haben, sind sie froh, dass es am Ende beim Warten auf den Shuttle einen kalten Drink gibt.
Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Puerto Viejo de Talamanca und beziehen dort ein Zimmer mit einem kleinen Pool im Regenwald etwas abseits im Inland beim Playa Cocles. Wir springen in den Pool und auf einmal entdeckt Johann ein Faultier, das gerade ganz langsam über den Parkplatz schleicht und im Gebüsch verschwindet und wieder irgendwo hoch klettern will! So nah und lange hätten wir nicht gedacht, ein Faultier beobachten zu können! Und damit haben wir nun nicht nur die mit zwei Krallen, sondern auch die mit drei Krallen sehen können!
Da sich entgegen unseres abgeschlossenen Mietvertrages und trotz wochenlangem Hin und Her per WhatsApp keine sinnvolle Möglichkeit ergibt, unser Auto an der Grenze zu Panama zu tauschen und wir es auch nicht mit über die Grenze nehmen können, haben wir beschlossen, das Auto hier im Ort bei der Autovermietung stehen zu lassen und einen Shuttle bis zu den Inseln Bocas del Toro in Panama zu nehmen. Mehr als diese Inseln würden wir also in Panama leider nicht erkunden können. Nachdem das endlich alles organisiert und das Gepäck entsprechend umgepackt ist, erkunden wir noch die schönen und kaum besuchten Strände Playa Chiquita und Playa Manzanillo.
Bocas del Toro
Leider können wir nicht selbst durch Panama fahren. Da uns ohne eigenes Fahrzeug und mit unserem aufs Auto ausgelegten Gepäck das Reisen mit drei Kindern zu kompliziert und zu anstrengend ist, werden wir uns schweren Herzens auf die Inselgruppe Bocas del Toro beschränken.
Wir packen also, was wir für etwa eine Woche Inseln und Strand brauchen, parken das Auto bei der Vermietung in Puerto Viejo de Talamanca und fahren mit einem gebuchten kleinen Shuttle-Bus eine Stunde bis zur Grenze nach Panama. Der Grenzübergang ist klein und es ist nicht viel los. Daher haben wir schnell die Ausreisestempel und laufen zu Fuß über die Brücke über den Grenzfluss nach Panama. Einreisestempel im Pass, schon geht es mit einem zweiten Shuttle-Bus eine weitere Stunde bis zum Bootsanleger in Almirante. Dort warten wir eine Weile auf ein Boot, das uns dann halb im Regen in einem längeren Ritt über die Wellen bis zur Hauptinsel nach Bocas Town bringt. Wir beziehen direkt im Ort die obere Etage eines typisch karibischen Hauses: fast alles aus Holz, alle Räume offen nach außen für Belüftung, somit keine Klimaanlage. Moskitonetze aber nur über den Betten, daher überall Ventilatoren. Aber toll eingerichtet, schöne Terrasse und viel Platz zum Spielen!
Das Wetter sollte an der gesamten Karibikküste in Costa Rica und Panama nicht gut werden. Leider ist dann auch Mareikes Geburtstag ein fast kompletter Regentag, zwar bei 30 Grad, aber von den Karibik-Trauminseln Bocas del Toro schauen wir uns daher an dem Tag nichts an. Stattdessen gehen wir Eis essen, springen in einen der wenigen Pools in Boca Town in einem Restaurant am Wasser, gehen da auch gut essen und haben einfach mal kein Programm.
Am nächsten Tag ist das Wetter nicht gut, aber besser. Daher gehen wir zum Wasser zu einem der vielen Bootsanleger und lassen uns von dort mit einem Boot zur Insel Bastimentos fahren. Auf der Südseite abgesetzt, vereinbaren wir, um 6 Uhr abends wieder abgeholt zu werden. Dann laufen wir 15 Minuten rüber zur Nordseite der Insel zum Playa Red Frog, an dem wir den ganzen Tag verbringen. Wir buddeln, schwimmen, spielen, erkunden den Strand in beide Richtungen, sitzen in einer der beiden Strandbars und laufen rüber zur Nachbarbucht. Ein Junge trägt einen der winzigen, dem Strand den Namen gebenden Frösche in der Hand. Später kommt sogar immer mal wieder etwas Sonne durch. Pünktlich stehen wir nach einem schönen Tag am Anleger und fahren der Abendsonne entgegen zurück zur Hauptinsel. Da das Wetter noch mindestens zehn Tage schlecht sein soll und wir nicht die Zeit haben, auf gutes zu warten, entscheiden wir, übermorgen zurück nach Costa Rica zu fahren. An der Pazifikküste soll das Wetter schon in drei Tagen wieder gut sein und das passt gut, da wir noch einen langen Umweg durch die Berge Costa Ricas vor uns haben.
Aber am nächsten Tag machen wir noch eine gebuchte Tour, mit der es zur Isla Zapatilla 2 geht, eine von zwei kleinen unbewohnten Inseln, die man in einer Stunde zu Fuß am Strand umrunden kann. Im Regen steigen wir um 10 Uhr ins voll besetzte Boot und fahren als erstes in eine riesige Bucht, wo wir Delfine beobachten! Dann geht es zu Korallenriffen zum Schnorcheln. Aber mit Mareike und Lennon im Boot und ich mit zwei immer vom Boot wegtreibenden Kindern im Wasser hält sich der Schnorchelspaß für uns alle in Grenzen. Nach einer kurzen Pause an einem Restaurant auf Stelzen geht´s endlich zur Isla Zapatilla 2. Doch bei voller Fahrt im Regen in einem vorne und seitlich offenen Boot über mehr oder weniger offene See zu fahren, da ändern auch 30 Grad nichts daran, dass alle durchnässt sind und ein Karibik-Trauminsel-Feeling nicht so richtig aufkommen will. Endlich da, regnet es zum Glück nicht mehr und wir laufen ein Mal rund um die Insel herum, machen Picknick unter Palmen und gehen im türkisen Wasser schwimmen. Bei mit Wolken verhangenem Himmel schön, aber eben leider nicht spektakulär. Auf dem Rückweg machen wir nochmal eine Stunde Halt an dem Stelzenimbiss, von dem keiner weg kommt, was erklärt, warum wir nochmal so lange Pause machen, bevor wir dann noch zu einer Mangroven-Insel fahren, um die rundherum Seesterne im Wasser leben. Dann geht's zurück zur Hauptinsel.
Am nächsten Tag geht's so zurück nach Costa Rica, wie wir gekommen sind: mit dem Boot zurück zum Festland, warten auf den Shuttle-Bus, in einer Stunde Fahrt zur Grenze, dort Ausreisestempel, wieder über die Brücke nach Costa Rica laufen, nach Einreisestempel mit einem zweiten Shuttle-Bus eine Stunde zurück nach Puerto Viejo. Dort steigen wir in unser Auto und fahren nicht mehr weit bis nach Cahuita zu unserer Unterkunft. Panama, wir kommen bei besserem Wetter mal wieder!
Von Karibik zu Pazifik
Nach der letzten Nacht an der Karibik mit einem Pool mit bedenklich trübem Wasser, das Johann mit Magen-Darm über Nacht beschäftigt, fahren wir im Regen los, um schnellstmöglich über die Berge an den Pazifik zu kommen. Zu dem kann man aber nicht einfach in der Nähe der Grenze zu Panama entlang fahren, weil es in der gesamten östlichen Hälfte Costa Ricas keine Wege oder gar Straßen über die Berge gibt. Stattdessen nur Wildnis in Form von Regen- und Nebelwald, größtenteils durch riesige Nationalparks und indigene Territorien geschützt. Die Route nahe an der Hauptstadt San José vorbei ist tatsächlich die erste Möglichkeit, über die Berge zu kommen. Da es den gesamten Tag in Strömen regnet, lassen wir alle Vulkane, Seen und sonstige Sehenswürdigkeiten links liegen und fahren bis nach Cartago nahe der Hauptstadt, wo wir etwas außerhalb in einem urigen Appartement in einem Holzhaus in den Bergen übernachten. Mehr als Pizza in der Stadt holen machen wir nicht.
Am nächsten Tag geht es noch höher in die Berge. Immer noch im Regen windet sich die Straße immer höher hinauf, bis wir auf 3.451 m den Cerro Muerte und damit den höchsten mit einem Auto befahrbaren Punkt in Costa Rica und gleichzeitig den höchsten Punkt auf der gesamten Panamericana erreichen. Das Thermometer des Autos zeigt 8 Grad. Aussteigen will niemand. Also lassen wir leider auch heute viel tolle Landschaft, Wandergebiete und heiße Quellen unbesucht und machen uns an die lange Abfahrt. Wie vorhergesagt, ist das schlechte Wetter mit Überqueren des Passes schlagartig vorbei und das Thermometer klettert, je weiter wir bergab fahren, wieder von 8 auf schließlich 35 Grad. Da wir überlegt hatten, noch nahe der Grenze zu Panama an den schmalen Streifen östlich des Golfo Dulce zu fahren, übernachten wir oberhalb von Neily mit spektakulärer Aussicht auf die Küstenebene und die Pazifikküste. Ein Tukan kommt ganz nah an unsere Terrasse und lässt sich später nochmal etwas weiter weg für ein Foto blicken.
Am nächsten Tag fahren wir dann doch direkt Richtung Halbinsel Osa und Corcovado National Park.
Halbinsel Osa
Wir fahren hinunter nach Neily und biegen wieder für ein kurzes Stück auf die Panamericana ab. Da es stark bewölkt ist, sparen wir uns auch den Abstecher nach Golfito und zu sonst bestimmt sehr schönen Aussichtspunkten und biegen nach kurzer Zeit nach Süden auf die Halbinsel Osa ab, besser bekannt durch ihren riesigen Nationalpark Corcovado. Wir fahren zum Playa Colibri, der uns aber nicht so überzeugt, daher geht's weiter zum Playa Blanca, wo wir etwas Zeit verbringen. Wir beobachten ganz viele bunte Ara-Papagaien in den Bäumen und Palmen!
In Puerto Jimenez entscheiden wir uns gegen eine Delfin- und Waltour. Bei uns allen ist in Sachen Touren so ein bisschen die Luft raus. Auch werden wir nicht in den Corcovado National Park gehen, da man um 5:30 Uhr mit dem Boot erst mal anderthalb bis zwei Stunden zu einem der Eingänge fahren muss, man zwingend einen Guide benötigt und die Wanderstrecken für die Kinder grenzwertig oder zu lang sind, alles mal ganz abgesehen von den Kosten für den Eintritt. Es ist auch keiner böse drum und so fahren wir über abenteuerliche sandige Fahrspuren zum Playa Platanares, Playa Arizona und zum Playa Puntarenitas, alle östlich von Puerto Jimenez und völlig einsam. Wir haben kilometerlange, naturbelassene Palmenstrände ganz für uns allein. Dank 4WD bleiben wir nicht stecken und fahren abends zu unserem gemieteten Haus ein paar Kilometer vor Puerto Jimenez.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg über eine holprige Staub- und Steinpiste Richtung Ende der Piste, das man nach wohl etwa zwei Fahrstunden in Carate in absoluter Wildnis erreicht. Auf etwa halbem Weg biegen wir aber auf eine steile, felsige und enge Piste Richtung Matapalo ab. Der Weg gleicht häufig eher einem felsigen Flussbett und stellt die Bodenfreiheit unseres Suzuki an vielen Stellen auf die Probe. Meist im Schritttempo, immer wieder muss Mareike zum Aufpassen aussteigen, geben wir kurz vor Matapalo nach zwei Mal Aufsetzen an einer besonders blöden Stelle dann doch sicherheitshalber auf und laufen den letzten Abschnitt.
Nach einigem Hin und Her finden wir den Weg zu den Cataratas King Louis, einem abgelegenen Wasserfall mit Naturpool. Im Nachhinein wären wir mit den Kindern vermutlich nicht gegangen, denn es geht auf einem sehr rutschigen Pfad weit oberhalb des felsigen Flussbetts steil bergauf. Ein Ausrutscher hätte wohl nicht so gut geendet. An der letzten Stelle muss man sich an einem Seil ein kleines Stück zum Fluss hinunterhangeln, dann sind wir endlich da. Wir planschen etwas unter dem Wasserfall, machen Picknick und dann geht's den selben Weg Schritt für Schritt wieder zurück. Der einsame Playa Matapalo zieht, wenn, dann eigentlich nur gute Surfer an. Man hat die Wildnis hier fast für sich.
Wir schaffen es zurück bis zur größeren Piste. Kurz vorher bleiben wir noch ein paar Stunden am schönen Playa Pan Dulce und fahren dann noch ein Stück weiter Richtung Ende der größeren Piste in Carate. Da wir aber nirgendwo ans Wasser kommen, drehen wir irgendwann um und sind in der Dämmerung zurück am Haus.
Ursprünglich hatten wir in Sierpe eine Bootstour durch die Mangroven machen wollen. Da die aber total überteuert sind, lassen wir es sein. Um nicht den selben langen Weg zurück von der Halbinsel nehmen zu müssen, biegen wir am nächsten Morgen auf eine kleine holprige und teils steile Piste durch die Hügel der Halbinsel mit Ziel Sierpe ab. Gleiche Fahrzeit wie der lange Umweg über die gute Straße, aber viel kürzer. Für 19 km brauchen wir knapp eine Stunde. Um dann leider kurz vor dem Fluss mit der Fähre rüber nach Sierpe unseren ersten Platten zu haben! Wir montieren das Notrad und fahren die letzten Meter zum Fluss. Dort stellt sich leider heraus, dass die Fähre eher ein rostiger alter Ponton ist und, was viel fataler ist, er auf der anderen Flussseite komplett auf dem Trockenen liegt. Er soll wohl, wenn, dann erst gegen Abend mit der Flut wieder fahren. Darauf wollen wir natürlich nicht warten, also holpern wir vorsichtig in über einer Stunde zurück zur Hauptstraße, immer in der Hoffnung, dass das Notrad und alle anderen drei Reifen die Piste durchhalten. Das tun sie und so fahren wir nun doch den selben Weg zurück, den wir gekommen sind.
Uvita
Wir fahren bis Ochojal, einige Kilometer südlich von Uvita, und beziehen nahe der Küste ein grandioses Haus mit toller Veranda mit Blick in den Regenwald und aufs Meer weiter unten. Der Pool ist der schönste bislang und für den Rest des Tages hat keiner mehr Lust, ihn zu verlassen.
Am nächsten Tag frühstücken wir mit Affen und lassen dann in Uvita das Notrad am Auto gegen ein normales Rad tauschen. Dann fahren wir zum Playa Ventanas und machen einen schönen Strand-Tag. Anschließend fahren wir noch zum Cascada El Pavón, einem tollen Wasserfall, zu dem man schwimmen kann. Natürlich geht's danach noch in den Pool am Haus.
Am nächsten Tag fahren wir nach Uvita und dort in den Parque Nacional Marino Ballena. Dessen Hauptattraktion ist eine bei Ebbe entstehende große Landzunge, die die Form einer Walflosse hat und die aus Sand und am Ende Felsen besteht. Tatsächlich kommen hier auch Delfine und Wale bis an die Küste. Wir sehen vom Strand aus natürlich keine von beiden, aber wir wandern bis zum Ende der Landzunge, gehen dort kurz zur Abkühlung schwimmen und laufen dann zurück unter die Palmen am Strand. Nach Schwimmen, Buddeln und Spielen laufen wir noch durch den tollen Nationalpark erst im Palmen- und Regenwald und dann zurück am Strand entlang. Wir sehen viele Einsiedlerkrebse und unzählige große Landkrebse mit knallroten Beinen. Beim Rückweg ist von der Landzunge nichts mehr zu sehen und wir müssen einen mittlerweile bauchtiefen Fluss durchqueren. Mit etwas mulmigem Gefühl bei Erinnerung an das Krokodil-Schild zu den Flüssen, das am Strand stand...
Abends gehen wir in einem Restaurant essen, das einen tollen Wasserspielplatz hat. Also nicht Spielplatz mit Wasser, sondern Spielplatz im Wasser! Am nächsten Tag werden wir nur ein paar Kilometer weiter an der Küste entlang nach Norden fahren.
Dominical
Wir fahren eine halbe Stunde die Küste weiter nach Norden. Bevor wir ein schönes Haus in einer tollen weitläufigen Gartenanlage mit zwei voneinander getrennten riesigen Pools beziehen, fahren wir zum Playa Dominicalito und schwimmen, spielen und joggen am Strand.
Dann verbringen wir den Nachmittag an den beiden Pools. In der toll angelegten Gartenanlage mit den versteckt verstreuten Villen und unzähligen Palmen aller Art und vielen weiteren tropischen Pflanzen laufen ganz viele kleine und große Echsen herum und wir sehen wieder Tukane. Abends fahren wir noch etwas essen.
Am nächsten Tag fahren wir zum Playa Dominical, an dem es auch einen schönen Spielplatz unter Palmen und einen kleinen Touri-Markt gibt. Wir fahren noch zu einem kleinen Wasserfall, doch der Pool, in den er fällt, ist schlammig und braun, so dass wir direkt wieder abziehen.
Abends habe ich Fieber und die anderen gehen ohne mich im Hotelrestaurant essen. Am nächsten Tag werden wir zu unserer letzten Station an der Küste weiter nach Norden fahren.
Manuel Antonio National Park
Nach dem Frühstück gehen alle außer mir nochmal in den Pool. Ich habe leider Tag und Nacht durchgehend Fieber und Kopfschmerzen. Gegen Mittag müssen wir auschecken und legen ab für eine Stunde Fahrt an der Küste entlang weiter nach Norden bis zum Manuel Antonio National Park. Auf halbem Weg halten wir noch kurz am Playa Matapalo.
Wir beziehen in unserem Hotel direkt am Strand unser Zimmer mit Meerblick und ich lege mich erst einmal wieder ins Bett. Die anderen gehen ohne mich an den Strand und abends zum Essen. Am nächsten Tag geht es mir etwas besser. Also stehen wir früh auf und sind um 7:30 Uhr am nur wenige Meter entfernten Eingang zum Manuel Antonio National Park. Er ist der meistbesuchte des Landes. Trotz in der Vergangenheit mehrfach reduzierter täglicher maximaler Besucherzahlen soll er noch immer völlig überlaufen sein. Man muss sein Ticket mindestens einige Tage im Voraus online kaufen, wenn man hinein will. So hielten sich unsere Erwartungen doch in Grenzen. Wir laufen durch den Regenwald und an die Strände des Parks. Beides sicher sehr schön, aber abgesehen von der ersten Stunde sind immer und überall andere Menschenmengen, was das Naturerlebnis doch ein wenig trübt. Dennoch sehen wir ein Faultier, Affen, Rehe, große Echsen und einen Nasenbären. Wir machen eine Strandpause am Playa Espadilla Sur mit Ausruhen, Schwimmen und Spielen, bevor wir uns nachmittags wieder auf den Weg machen durch den Park Richtung Ausgang.
Wir gehen noch vor dem Hotel an den Strand und bleiben bis zu unserem letzten Sonnenuntergang über dem Meer. Leider habe ich immer noch Fieber und keinen Hunger, so dass die anderen wieder ohne mich essen gehen. Am nächsten Morgen spielen grüne Papageien in den Palmen direkt an unserem Balkon. Mein Fieber ist endlich weg. Da aber die Kopfschmerzen nicht weg sind und um Dengue-Fieber auszuschließen, was in einem zweiten Schub während des Fluges zu Komplikationen führen könnte, fahren wir nach dem Check-Out zu einem Arzt. Dort erhalte ich drei Infusionen und die Bluttests ergeben Dengue und Malaria negativ und Anzeichen für Virus-Infektion. Beruhigt machen wir uns an die knapp dreistündige Fahrt zu unserer letzten Unterkunft für unsere letzte Nacht in einem Hotel bei San José in Flughafen-Nähe.
San José - Washington - Frankfurt - Köln
Wir fahren etwa drei Stunden, machen Pausen nur zum Stillen und kommen am späten Nachmittag an unserer 25. und hoffentlich letzten Unterkunft dieser Reise an. Die Kids gehen nochmal in den Pool, allerdings nur kurz, da das Wasser hier auf 1.200 m Höhe keine gewohnte Badewannentemperatur hat und es ihnen daher zu kalt ist. Mir geht es wieder gut und so gehen wir am Abend alle zusammen richtig gut in einem Seafood-Restaurant essen. Zurück auf dem Zimmer packen wir schon mal alle Sachen um und sortieren aus Gewichtsgründen aus, was wir nicht mehr brauchen.
Nach dem Frühstück am Pool packen wir entspannt fertig und fahren dann zur nahe gelegenen Station der Autovermietung. Nach 2.015 auf dem Tacho des Suzuki Vitara zurückgelegten Kilometern und damit insgesamt 3.401 mit Mietwagen gefahrenen Kilometern und damit inklusive 197 mit Shuttle-Bussen zurückgelegten Kilometern insgesamt 3.598 km on the road stellen wir unser Auto in der Station ab und bauen die drei Kindersitze aus, von denen zwei zu einem dritten aufzugebenden Gepäckstück werden. Lennons Sitz, der ja gleichzeitig Kinderwagen ist, werden wir wieder als Kinderwagen mit bis zum Gate nehmen. Wir sind im Rekordtempo durch den Rückgabeprozess und fahren die letzten der 3.598 km mit einem Shuttle-Bus der Autovermietung zum nahe gelegenen Flughafen. Schnell sind unsere drei Gepäckstücke aufgegeben. Und nach etwas Warterei am Gate heben wir um 14:30 Uhr Ortszeit ab Richtung Washington. Auch dieser US-amerikanische Flughafen ist schlechter als die meisten Dritte-Welt-Flughäfen, denn genau wie in New York gibt es nicht einmal eine Transit-Zone. Das heißt wieder Immigration zur Einreise, Gepäck einsammeln, Gepäck wieder aufgeben und wieder durch die Security. Immer mit der Gefahr, durch die sinnlose Warterei den Anschlussflug zu verpassen. Für dieses Theater haben wir nach knapp fünf Stunden Flug nun dieses Mal knapp zwei Stunden Zeit, was in New York vermutlich ebenfalls nicht gereicht hätte. Aber alles läuft: relativ kurze Warteschlangen und kein notwendiger Wechsel von Terminals führen dazu, dass wir es in der Zeit schaffen. Kurze Zeit später sitzen wir im nächsten Flugzeug und landen nach knapp acht Stunden Flug in Frankfurt.
Schnell sind wir durch die Passkontrolle und nach nur wenigen Minuten haben wir unsere drei Gepäckstücke und verladen sie und die beiden großen Kinder auf einem Trolley. So machen wir uns auf den Weg zum Fernzugbahnhof, können dort direkt in den gerade noch wartenden Zug einsteigen und kommen nach einer Dreiviertelstunde Fahrt am Hauptbahnhof Köln an. Wir wechseln drei Gleise weiter und warten eine halbe Stunde bei arktischen 10 Grad auf dem Bahnsteig. Zum ersten Mal seit der Abreise Mitte Januar brauchen wir unsere Jacken. Angekommen in Pulheim laufe ich, nun mehr als 24 Stunden wach, nach Hause, hole das Auto und bringe das Gepäck und uns nach Hause. Wir halten noch bis zum Abend durch, dann fallen wir, abgesehen von Lennon und Linna mittlerweile über 30 Stunden wach, todmüde ins Bett und schlafen alle über 16 Stunden lang.
Da sind wir wieder. Schön war's. Pura Vida!